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Finanzierung des Unternehmens: Kreditvergabe einfach erklärt

Geld, Finanzierung des Unternehmens

Fremdkapital zur Finanzierung des Unternehmens wird heutzutage immer wichtiger. Immer mehr Firmen sind bereit, die Finanzierungsstruktur Ihres Unternehmens zu ändern und mehr Fremdkapital für das eigene Unternehmen zu nutzen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass man schnell bei einem relativ hohen Zinssatz endet, wenn man die Kredit- und Bewertungskriterien der Banken nicht kennt. Dies stellt Unternehmer immer öfter vor die Herausforderung, effizient Fremdkapital unter niedrigen Zinskonditionen zu leihen.

Diese Kredit- und Bewertungskriterien sind jedoch für Unternehmer, die sich nicht mit der Materie auseinandersetzen, immer schwerer zu durchschauen aufgrund der ständigen Änderung in der Bankenaufsicht. Ohne Kenntnisse der Kredit- und Bewertungskriterien ist das Problem ganz klar, dass man als Unternehmer Gefahr läuft, viel zu hohe Zinsen für dieses Fremdkapital zu zahlen.

Eigenmittelunterlegung und Risikogewicht

Um zu verstehen wie das Rating einer Bank verläuft, muss man bei der Eigenmittelunterlegung und dem Risikogewicht der Kredite anfangen, denn diese werden von der Bankenaufsicht als notwendiges Kriterium festgelegt.

Die Eigenmittel muss eine Bank stellen, um überhaupt Kredite vergeben zu dürfen, da diese sonst bei ausfallenden Krediten in finanzielle Schwierigkeiten kommen könnte. Die Eigenmittelunterlegung setzt sich hierbei aus den Faktoren Kredithöhe, Risikogewicht und der Gesamtkapitalquote zusammen.

Das Risikogewicht setzt sich wiederum aus den Faktoren: Ausfallquote, Ausfallwahrscheinlichkeit und dem Faktor für die effektive Restlaufzeit. Dabei entspricht die Ausfallwahrscheinlichkeit dem ungesicherten Kreditanteil. Hierbei ergeben sich je nach Rating Risikogewichte in Höhe von 20% über 50% bis zu 150%.

Die Gesamtkapitalquote, also der prozentuale Anteil des Kredites, der mit Eigenmitteln unterlegt werden muss, beträgt für jede Bank 8% zuzüglich weiterer durch die BaFin oder EZB bestimmte Kapitalpuffer.

Mit in die Bewertung gehen aber auch die Risiko- und Eigenkapitalkosten ein. Daraus folgt, dass ein Unternehmen mit schlechtem Rating einen viel höheren Zins zahlen muss, da der Kredit mit viel mehr Eigenmitteln der Bank unterlegt werden muss (Eigenkapitalkosten), und diese Eigenmittel nicht für andere Kredite genutzt werden können. Des Weiteren ergibt sich aus dem schlechten Rating ein höheres Risiko (Risikokosten). Somit ist zu verstehen, dass sich der Kreditzins aus den Faktoren des risikolosen Zinses, den Bearbeitungskosten, den Eigenkapitalkosten und den Risikokosten zusammensetzt.

Quantitative Faktoren

Bei der Kreditentscheidung zur Finanzierung des Unternehmens spielen des Weiteren auch die quantitativen Faktoren eine große Rolle. Um diese zu ermitteln, werden die Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre analysiert und es wird überprüft, wie das zu finanzierende Unternehmen im Vergleich zu der jeweiligen Branche dasteht.

Um sich auch auf aktuelle Daten beziehen zu können, nutzt die Bank unter anderem Zwischenabschlüsse und Buchhaltungszahlen. Je nach Rechtsform des betroffenen Unternehmens, werden auch private Vermögens- und Schuldaufstellungen, sowie private Einnahmen und Ausgaben, analysiert.

Um auch noch zukunftsbezogene Daten zur Hand zu haben, werden zukünftige Auftragslagen und die sich daraus ergebenden Jahresabschlüsse prognostiziert.

Qualitative Faktoren

Auch qualitative Faktoren, die die bonitätsrelevanten Aspekte eines Unternehmens erfassen, spielen eine essenzielle Rolle bei der Kreditvergabe zur Finanzierung des Unternehmens. Der Marktzustand, die Qualität des Managements, sowie allgemeine potenzielle existenzgefährdende Tatbestände und Engpassbereiche sind dabei von besonderem Interesse. Weitere qualitative Faktoren sind zum Beispiel Erläuterungen zu dem Jahresabschluss, die Mittelverwendung (Beurteilung des zu finanzierenden Vorhabens) und viele mehr.

Ermittlung der Bonitätsnote vor Sicherheiten

Bei der Finanzierung des Unternehmens und der Kreditentscheidung ist die vorläufige Bonitätsnote bereits von Bedeutung. Sie bewertet das Unternehmen erstmals ohne Berücksichtigung der Sicherheiten und wird aus den quantitativen und qualitativen Faktoren ermittelt. Hierbei wird jede Kennzahl und Faktorgruppe mit Punkten gewichtet, um eine Bonitätsnote zu bilden.

Bei einem guten Ratingsystem werden insolvente Firmen mit einem Vorlauf von ein bis zwei Jahren identifiziert, wobei möglichst wenige Firmen ungerechtfertigt als insolvent ausgewiesen werden.

Ratingnote bei Besicherung

Im vorherigen Abschnitt wurde die Zusammensetzung der Bonität vor Sicherheiten dargestellt. Nun spielt die Besicherung des Kredits aber eine große Rolle bei der Finanzierung des Unternehmens. Eine Firma mit geringer Bonität kann durch die Einbringung von Sicherheiten die Ausfallwahrscheinlichkeit begrenzen. Bonität und Besicherung können einander mehr oder weniger ersetzen. Jedoch werden die Sicherheiten nach anderen Regeln beurteilt, als die qualitativen und quantitativen Faktoren. Wenn ein Kredit voll besichert wird, bei schlechter Bonität des Unternehmens, wird die Ratingnote trotzdem auf die höchste Stufe angehoben. Jedoch wird eine sehr geringe Teilbesicherung (z.B. 30%) bei schlechtem Rating vor Besicherung, die Ratingnote kaum anheben.

Profitabilität

Auch die Profitabilität hat bei der Kreditentscheidung bzgl. der Finanzierung des Unternehmens eine große Bedeutung. Die Profitabilität des Kredits für die Bank verändert zwar nicht die Ratingnote, jedoch beeinflusst es die Kreditentscheidung. Die Profitabilität wird beeinflusst durch eine risikoabhängige Preisstellung durch die Bank. Ist der Kreditzins zu hoch für den Kunden, dann ist zwar das Geschäft für die Bank sehr profitabel, jedoch wird der Kunde das Geschäft kaum annehmen.

Neben der Betrachtung des einzelnen Kredits fließt in die Profitabilität auch die gesamte Kundenkalkulation (alle Geschäfte mit dem Kunden) ein. Denn bei einer Kreditablehnung könnte der Kunde als Reaktion die kompletten Beziehungen zur Bank reduzieren oder beenden. Andererseits werden Banken Kredite nur mit zu einer gewissen Ausfallwahrscheinlichkeit eingehen.

Finanzierung des Unternehmens: bvm GmbH

Doch wie kann jetzt die bvm GmbH, Unternehmensberatung für den Mittelstand, Unterstützung bei der Finanzierung des Unternehmens leisten? Zunächst einmal werden die quantitativen Faktoren bei der Ermittlung der Bonitätsnote ermittelt. Hier kann die bvm GmbH Sie bei einer Optimierung der Bilanz für eine bessere Bonitätsnote unterstützen. Durch Bilanzkürzung oder weiteren Maßnahmen werden die Kennzahlen der quantitativen Faktoren verbessert, was zu einer besseren Bonitätsnote und somit zu einem niedrigeren Zins führt. Auch bei den qualitativen Faktoren unterstützt die bvm GmbH Sie. Weiterhin ermitteln wir für Sie, welche Besicherung des Kredites am optimalsten für das Unternehmen und am effizientesten für den Kredit ist. Zuletzt lässt sich durch unsere jahrelange Zusammenarbeit mit bestimmten Banken effizientere und zielorientierte Kreditentscheidungen für die Finanzierung Ihres Unternehmens erreichen.